Der erste Leviwand
Der erste Leviwand
Oft werde ich gefragt, was denn ein guter Anfänger Levi ist und da man da verschiedene Faktoren abwägen muss, habe ich beschlossen darüber heute mal zu schreiben...
Es gibt unterschiedliche Schnurlängen, die den Playstyle maßgeblich beeinflussen. Die kürzt mögliche Schnurlänge ist ist ein bisschen länger, als die Hälfte des Stabs, so dass er im ruhigen Zustand ca 1cm unter der horizontalen Handfläche schwebt. Dieses Set-up nennt man short string und wird meistens zum Contact Levi spielen verwendet.
Eine medium Schnurlänge ist eine Armlänge plus deine Körperbreite und als lonstring würde ich alles betiteln, was mindestens eine Armspannweite lang ist, oder anders gemessen einmal vom Boden bis zum Nacken.
Ich persönlich spiele am liebsten long string Levi mit einer Armspannweite oder short string mit einem Contact Wand.
Longstring, Short String oder Contact Wand?
Mit einem Short String Levistick kannst du für den Anfang erstmal diese Bewegungen lernen, die uns Firechill (Ehrlich Ocampo) in diesem Video vorstellt:
Long string Levisticks haben durch die längere Schnur mehr Möglichkeiten um Illusionen zu erzeugen. Jeder Short String Move ist möglich, aber auch vieles mehr. Man kann zum Beispiel die Schnur komplett loslassen und man kann sehr einfach die Hände wechseln, was das Publikum immer verzaubert. Für mich gibt die lange Schnur mehr Freiraum den eigenen Körper zu bewegen und zu tanzen.
Wer sich noch nicht sicher ist, kauft am besten extra Schnur dazu, um beides mal auszuprobieren. Bei Short String Leviwands würde ich Anfänger*innen übrigens immer einen Wirbel empfehlen der hilft, dass die Schnur nicht so sehr verdreht.
Ein Contact Wand unterscheidet sich vom äußeren nur darin, dass er Griptape hat und an den Enden zusätzliche Gewichte also Contact Enden hat. Dadurch ist der Stab schwerer. Oft hilft es auch wenn er ein bisschen länger ist, da damit die Contact Moves (wie Halo roll, Angel roll, Steve und Fishtail) einfacher fallen.
Diese Tricks sind oft vom Contact Staff abgeleitete Contact Moves, in denen der Stab am Körper entlang geführt wird. Außerdem werden auch viele Bewegungen, in denen der Stab sich bewusst dreht und nicht gerade in der Luft steht gespielt. Isolationen, Antispins und Tosses sind sehr übliche schwer technische Tricks, bei denen der Fokus auf “Magie” bewußt aufgegeben und die Schnur, sowie Handle auch gerne gezeigt werden.
Zur Zeit gibt es auf dem europäischen Markt nur wenige Shops die Contact Levis verkaufen, aber es hat sich in den letzten Jahren schon einiges getan. Schaut gerne mal in den Artikel über “Wandmaker in Europe” rein, wenn ihr einen sucht.
Die Schnur richtig in der Hand halten
Für Contactwands empfehle ich einen Pomgrip das ist eine Gewicht am Ende der Schnur, das du in der Hand hälst (meistens ein Poi Handle), damit kann man auch Würfe üben. Ein Fingerloop, wie er bei manchen short string Stäben üblich ist, kann für den Anfang sinnvoll sein, wenn es dir am Anfang schwer fällt den Leviwand balanciert zu halten und dabei noch die Schnur festzuhalten, du also von zu vielen neuen Dingen auf einmal überfordert bist. Das ist ok, war bei mir auch so und ein Fingerloop ist dann eine gute Starthilfe, weil damit die Schnur erstmal am Finger fest ist. Allerdings wird die Bewegung eingeschränkt, sobald es um Würfe oder Handwechsel geht. Du wirst also vielleicht einmal zum späteren Zeitpunkt auf ein anderes Set-Up wechseln, so wie ich. :)
Bei einem Longstring Levistick ist das für mich einzig wahre Setup eine große Schlaufe, also eine Schnur, die einmal durch den Stab durchgeführt und am Ende verknotet ist.
Kein Wirbel ist hier nötig!!
Short string ~ Wer genau schaut, sieht den pomgrip in meiner Hand
Es gibt viele Levis auf dem europäischen Markt (ich beziehe mich hier nur auf Europa!), von denen aber nur manche wirklich gut sind. (Meine SHOPEMPFEHLUNGEN)
“Was mache ich denn falsch? Mein Levi dreht sich die ganze Zeit wie wild in der Luft.”
In ziemlich jedem meiner Workshops fragt mich das jemand verzweifelt. Das um sich selbst drehen liegt oft nicht an der Person selbst. Meistens ist es ein schlecht ausbalancierter Stab an einer Schnur. Levi kann man es so jedenfalls nicht mehr nennen. Die Betroffenen würden ohne meine Korrektur aufhören und das Interesse verlieren, weil sie mit einem schlecht balancierten Levi keine Erfolgserlebnisse haben können. Das macht mich immer ein wenig traurig und ist ein Grund, warum ich überhaupt anfing diesen Blog zu schreiben. Solltet ihr ein solches unerklärliches Problem haben, fragt entweder einen Profi um Rat, oder versucht es selbst zu lösen.
Um das Problem zu fixen kann man Gewichte an den Enden hinzufügen. Meistens reicht ein Stück Klebeband oder ein Gummiband an einem Ende. Falls ihr die möglichkeit habt die Enden abzunehmen, könnt ihr dort auch eine/zwei Unterlegscheiben reinlegen/schrauben. Wieviel Gewicht hinzugefügt werden muss und wo, müsst ihr selbst ausprobieren. Ein wirklich hilfreiches Video zu dem Thema ist dieses hier (wenn ich mal Zeit habe, mache ich auch eines auf deutsch)